Die Community Conversation

Die Community Conversation (Gemeinschaftsgespräch) ist ein Format für den gezielten Aufbau von Gemeinschaft.

Das Format...

... bringt Menschen aus unterschiedlichen sozio-ökonomischen „Blasen“ zusammen

... ermöglicht Begegnung auf menschlicher Ebene

... fördert Empathie und baut Vertrauen auf

... ermöglicht offene Gespräche über politische, religiöse und andere Glaubensgrenzen hinweg.

Die Community Conversation gewährt einen Einblick in den Querschnitt einer vielfältigen Gesellschaft. In einfachen Schritten schafft das Format Verbindung zwischen den Mitgliedern einer Gemeinschaft, und Klarheit und Handlungssicherheit für ihre Führungskräfte.

 

Nutzen Sie die Community Conversation auch für diese Anlässe:

Erhebung / Wirkungsanalyse: Was beschäftigt die Bürgerschaft? Welche Gruppierungen gibt es? Welche Faktoren wirken sich bei der Gestaltung unserer Gemeinde wie und in welchem Maße aus? Wo liegen Konfliktlinien und Lösungsansätze?

Projektplanung: An welchen Punkten muss angesetzt werden, um das Leben in der Gemeinde positiv zu gestalten? Wer kann dabei wie mitwirken?

Strategie-Entwicklung: Viele Themen sind langfristiger Natur, und oft gibt es nicht die eine, schnelle Lösung. Die Community Conversation zeigt auf, welches die wichtigsten Anliegen sind, und welche Faktoren sie beeinflussen, so dass effizient und nachhaltig geplant werden kann.

Prüfung und Evaluation: Wenn in der Gemeinde bereits Aktivitäten umgesetzt wurden, zeigt die Community Conversation, ob und wie diese Maßnahmen gewirkt haben, und warum (oder warum nicht).

Demokratische Teilhabe: Die Mitglieder der Gemeinde erhalten einen Raum, in dem sie ihre Anliegen formulieren, sich dazu austauschen und sich miteinander vernetzen können. Dies kann als ständiges Format in die Strukturen vor Ort aufgenommen werden.

Transparenz / Umsetzung gegenseitiger Rechenschaftspflicht: Die Erkenntnisse aus der Community Conversation werden in einem Bericht festgehalten und allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. Die Beteiligten haben diese Informationen gemeinsam erarbeitet, und haben ein Interesse daran, dass sie sinnvoll verwendet werden.

Wie läuft die Community Conversation ab?

Das Format kann auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt werden (analog oder digital):

An 5 aufeinanderfolgenden Tagen (empfohlen)

In 3 Blockveranstaltungen à 2 Tagen

An 6 einzelnen Tagen

Was macht die Community Conversation so wirksam?

·  Die Methode ist vielseitig einsetzbar und skalierbar, die Durchführung ist kosteneffizient.

·  Die Methode ist partizipativ und demokratisch. Sie fördert Selbstverantwortung und Subsidiarität, und stärkt damit wichtige zivilgesellschaftliche Ressourcen.

·  Konsequent angewendet, schafft die Community Conversation einen unmittelbaren, qualitativen Einblick in den Querschnitt der Bevölkerung – etwas, was keine schriftliche Umfrage jemals erreicht. 

·  An herkömmlichen Beteiligungsformaten nimmt in der Regel nur eine sehr spezifische Personengruppe teil. Durch die gezielte Ansprache und den persönlichen Rahmen können sich in die Community Conversation auch Menschen einbringen, die sonst nicht gehört werden.

·  Die Community Conversation stärkt die Gemeinschaft nachhaltig: Abgesehen von den anleitenden Coaches wird der Prozess ausschließlich von und mit Personen durchgeführt, die in der Gemeinschaft leben und wirken. Die Teilnehmenden gehören unterschiedlichen sozio-ökonomischen Gesellschaftsgruppen an, bzw. sind in unterschiedlichen Institutionen, Organisationen, Arbeitsbereichen, etc. tätig: Es werden also die vor Ort vorhandenen Kapazitäten genutzt und gestärkt. 

·  Die Community Conversation erzielt gleichzeitig vier Lernaspekte: Die Vermittlung der theoretischen Grundlagen, das praktische Anwenden und Einüben des Erlernten, die Erarbeitung relevanter Ergebnisse, und einen Teambuilding-Prozess für die Teilnehmenden.

·  Die Community Conversation schafft Klarheit und damit Handlungsfähigkeit. Für die Teilnehmenden wirkt die Methode wie eine Teambuilding-Maßnahme: Die unterschiedlichen Mitglieder einer Gemeinschaft lernen einander besser kennen. Sie entdecken Gemeinsamkeiten, bauen Beziehungen und Vertrauen zueinander auf. Das zivilgesellschaftliche Miteinander wird so nachhaltig gestärkt. 

·  Oft geben Kommunalverwaltungen die Durchführung z.B. von Erhebungen oder Beteiligungsverfahren an externe Beratungsfirmen ab. Diese erheben vor Ort Informationen, nehmen diese mit (in ihr Hauptstadtbüro), und verarbeiten sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Bericht wird dann ausschließlich an den Auftraggeber zurückgeschickt, der die Ergebnisse nach seinem Ermessen verwenden (oder ignorieren) kann. 

Im Rahmen der Community Conversation dagegen werden die Informationen vor Ort gemeinsam erhoben, und in einem transparenten Prozess bearbeitet. So entsteht „ownership“, und es kann Rechenschaft eingefordert werden. Durch das in das Format integrierte Training ist die Gemeinschaft befähigt, den Prozess jederzeit selbstständig zu wiederholen – ganz unabhängig von externer Unterstützung.

Was steht hinter der Community Conversation?

Das Format der Community Conversation orientiert sich an der People First Impact Method (P-FIM), die von Gerry McCarthy und Paul O’Hagan entwickelt wurde. Im humanitären Kontext wird sie sowohl als Instrument zur Ursachen-Wirkungs-Analyse in komplexen Konfliktlagen eingesetzt, als auch zum Empowerment von lokalen Gemeinschaften. Die Methode beruft sich auf die existentialistische und personalistische Philosophie: Jeder Menschen ist handelndes Subjekt in der Welt, und strebt danach, sein eigenes, gesamtes menschliches Potenzial zu entfalten. P-FIM stellt daher den Menschen als Expert:in für das eigene Leben in den Mittelpunkt. Die Methode wird daher auch als "listening exercise" („Zuhör-Übung“) bezeichnet: Sie trifft keine Annahmen, sondern stellt ergebnis-offene Fragen.

Verwandte Methoden sind: Community Weaving (Nachbarschaftsnetzwerk), Civic Engagement Series (Dialogformat), Appreciative Inquiry (Systemveränderung).